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Makramee – knüpfen ist (mal) wieder in

Ich finde Makramee ist ein sehr klingender Begriff – so exotisch irgendwie. Kein Wunder denn das Wort stammt aus dem orientalischen Sprachraum. Man kann es auch auf Deutsch sagen – dann heißt es Knoten- oder Knüpfkunst.

Was ist besonders am Knoten

Knoten verbinde ich ja eher mit dem Schnüren von Schuhen als mit Kunst und von Makramee hatte ich bisher auch noch gar nichts gehört. Meine Oma würde schmunzeln angesichts meiner Unwissenheit. Ihr und vermutlich nahezu allen anderen aus der Generation, die in den 70er Jahren Wohnungen einrichteten, ist Makramee sicher ein Begriff. Makramee ist jedoch keine Erfindung des 20. Jahrhunderts, mitnichten.

Kleine Geschichte des Makramee

Wenn man mal ganz weit zurück geht in der Geschichte, so kann man feststellen, dass das Knüpfhandwerk wohl neben dem Stricken und Weben eines der ersten Handarbeitstechniken überhaupt gewesen sein muss – schon in der Steinzeit haben die Menschen geknotet und in den ältesten überlieferten Aufzeichnungen zum Beispiel aus der Antike wird immer wieder über diverse Knotentechniken berichtet. Die spezielle Technik des Makramee kam bereits  im 13. Jahrhundert aus den Ländern des Ostens  über Spanien nach Europa. Seeleute genauso wie Kreuzritter brachten sie mit – sie fertigten allerhand Alltagsgegenstände mithilfe der Knüpftechnik. So entstanden Netze, Hängematten und Gürtel, aber auch schon Schmuck wie Ketten und Talismane.

Der Begriff Macramé stammt aus dem Spanischen und bezeichnet die aus dem Orient kommende Knüpftechnik zur Herstellung von Teppichen, Textilen und Ornamenten wie Wandhängern und Schmuck. Das Wort stammt von dem arabischen „migramah“ ab, was so viel wie weben bedeutet. Die Knüpftechnik gelangte von Arabien über Spanien nach Europa und erlebt zurzeit ein modernes Comeback.

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So richtig Einzug in die dekorative Ausgestaltung von Innenräumen hielt das Makramee in Europa im 15. Jahrhundert. Spitze, Tagesdecken und Vorhängen wurden kunstvoll geknotet. Auch Kleidung würde mit den eleganten Knüpfwerken besetzt. Im Viktorianischen Zeitalter in England erlebte das Makramee seine goldene Ära, fiel dann mit der zunehmenden industriellen Fertigung von Stoffen aber in einen Dornröschenschlaf. (1)

Makramee als moderner Trend

In den 70er Jahren hatte das Makramee in Deutschland ein Revival – man könnte sagen einen Hype. Im Handarbeitsunterricht in den Schulen – aber nicht nur da – wurden Makramee-Blumenampeln und Deckchen geknüpft bis zum Umfallen. (2) Wer jetzt denkt, dass Makramee dann ja wohl voll so ein Oma-Ding ist, der täuscht sich. Seit ein paar Jahren ist die Knotenkunst wieder total hipp und dank wirklich ausgefallener Knotentechniken und farbenfroher Garne nicht im Mindesten angestaubt. Heute entstehen wieder wundervolle Traumfänger, Wandbehänge und andere Dekorationsgegenstände im Makramee-Stil. Auch bei GoldKindBerlin greift dass Makramee um sich. Vom Mobile bis zum Schnullerband – es wird geknüpft und geknotet, was das Zeug hält.

Makramee entspannt

Überzeugt euch selbst davon, was alles stylisches mit dieser Jahrtausende alten Technik entsteht. Noch besser: probiert es einfach mal aus. DIY Projekte liegen voll im Trend und dabei springt sogar das eine oder andere Schmuckstück, vielleicht als ganz persönliches Geschenk, heraus. Aber nicht nur das: vielmehr wird dem Makramee auch eine positive körperliche und seelische Wirkung nachgesagt.(3) Knotenknüpfen ist eine wunderbare Meditationsübung – unwahrscheinlich entspannend und eine kleine Auszeit vom täglichen Alltagsstress, bei der ihr euch ganz in der gleichmäßigen Tätigkeit des Knotens verlieren und den Kopf so richtig frei bekommen könnt.

Quellen:
(1) (2) creolla-diy.de/geschichte-des-makramees/
(3) creolla-diy.de/makramee-workshop-online/

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